taz.de -- was fehlt ...: ... ein Weihnachtslied
Der Untergang des Abendlandes ist endgültig besiegelt: Die Deutschen singen nicht mehr zu Weihnachten.
Die Deutschen lesen keine Zeitungen mehr, gehen lieber in die Moschee statt in die Kirche und sie grüßen nicht im Treppenhaus, von Putzen ganz zu schweigen: Die Deutschen treiben den Wertewandel also zügig voran.
Das dicke Ende der schwarz-rot-goldenen Fahnenstange: Die Nachrichtenagentur dpa vermeldet nun, dass 60% der Deutschen zu Hause keine Weihnachtslieder mehr singen. Oh Graus! Wenn die Kinderlein nicht mehr kommen wollen, ist wirklich alles aus.
Warum die Menschen aber nicht mehr selber singen, fragt die zitierte Studie nicht. Vielleicht ist es das Urheberrecht, dass so verunsichernd wirkt. Ist der Gesang am heimischen Weihnachtsbaum nicht eine zumindest halböffentliche und damit GEMA-pflichtige Aufführung geschützter Werke? Nein, tatsächlich sind die ältesten heute bekannten Weihnachtslieder aus dem 10. Jahrhundert und so lange sind die entsprechenden Schutzfristen tatsächlich (noch) nicht. Allerdings heißt es ja nicht umsonst „Stille Nacht“ – insofern ist das Nichtsingen vielleicht auch einfach nur eine Besinnung auf wirklich traditionelle Werte. Chapeaux, Traditionalisten! (krt)
30 Nov 2012