taz.de -- Startverbot für Dreamliner: Erstmal ausgeträumt
Nachdem eine Boeing 787 in Japan am Mittwoch notlanden musste, reagiert man nun weltweit vorsichtig. Es herrscht ein globaler Flugstopp.
NEU DEHLI/WASHINGTON/KÖLN dpa/afp | Nach der Pannenserie beim Dreamliner von Boeing müssen die Maschinen des US-Herstellers weltweit vorerst am Boden bleiben. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) teilte am Donnerstag mit, der von der US-Luftfahrtbehörde FAA angeordnete [1][Flugstopp] für die Flugzeuge gelte weltweit. Das sei eine „seltene Entscheidung“, sagte ein [2][EASA]-Sprecher in Köln. Nur das Land, in dem ein Hersteller seinen Sitz habe, dürfe eine solche Entscheidung treffen.
Die FAA begründete ihre Entscheidung mit dem [3][jüngsten Vorfall] in Japan vom Mittwoch, als ein Dreamliner wegen eines Batterieproblems notlanden musste. Man wolle der Gefahr eines Brandes vorbeugen, teilte sie mit. Bevor die Flüge wieder aufgenommen werden könnten, müsse nachgewiesen werden, dass die Batterien sicher seien.
In den vergangenen Tagen hatte es mehrere Technikpannen bei dem Prestigeobjekt von Boeing gegeben. Wegen der Vorfälle leiteten die US-Luftfahrtbehörde FAA und die japanische Zivilschutzbehörde Untersuchungen ein. Die Entwicklung des aus Leichtmaterial gebauten Dreamliners war als Meilenstein in der Luftfahrt gefeiert worden.
In Indien ließ die staatliche Fluggesellschaft Air India ihre sechs „Dreamliner“ am Boden. Die Passagiere mussten in andere Flugzeuge steigen. Der Luftfahrts-minister Ajit Singh sagte, die Flieger würden in Indien erst wieder abheben, wenn die US-Luftfahrtbehörde FAA die Sicherheit der Maschinen bestätige. „Wie schwerwiegend das Problem ist und wie lang es dauern wird, werden wir erst in ein paar Tagen wissen“, bewertete Singh die aktuelle Situation. Air India hat weitere 27 „Dreamliner“ bestellt und wollte diese bis 2016 in Betrieb nehmen, wie ein Sprecher sagte.
17 Jan 2013
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