taz.de -- Flugsicherheit in den USA: Nacktscanner ohne Details

Die us-amerikanische Flugsicherheitsbehörde TSA stellt einen Teil der Nackscanner außer Dienst – weil sie in Details die Privatsphäre der Fluggäste verletzen.
Bild: Es dürfen nicht zu viele anatomische Details erkennbar sein: Nacktscanner in Boston.

WASHINGTON dapd | Tiefe Einsichten soll es bei US-Flughafenkontrollen nicht mehr geben: Bis Juni sollen laut einem Beschluss der Flugsicherheitsbehörde TSA alle Nacktscanner mit Röntgenstrahlung abgebaut werden. Grund für die Demontage sei das Unvermögen des Herstellers Rapiscan, rechtzeitig Bedenken über eine Verletzung der Privatsphäre auszuräumen, teilte die TSA am Freitag mit.

Mit den Geräten sollte Sicherheitspersonal bei Reisenden versteckte Gegenstände aufspüren können, etwa Sprengstoff oder sogenannte Nichtmetallwaffen wie Keramikmesser, die bei herkömmlichen Scannern unerkannt bleiben. Allerdings monierten Kritiker immer wieder, dass die dabei erzeugten Nacktbilder die Privatsphäre oder sogar die Menschenwürde verletzen würden.

Alle 174 in den USA bislang im Einsatz befindlichen Nacktscanner sollen nun laut TSA entfernt werden. Der Einsatz anderer Körperscanner, die Bilder ohne anatomische Details erzeugen, soll den Angaben zufolge jedoch beibehalten werden. Nicht alle der 174 Geräte sollen jedoch ersetzt werden. Auf manchen Flughäfen würden wieder Metalldetektoren eingesetzt, sagte ein TSA-Sprecher.

Schließlich ordnete der Kongress an, dass Körperscanner künftig keine allzu tiefblickenden Bilder produzieren dürfen – andernfalls sollten diese ab Juni aus US-Flughäfen entfernt werden. Das betroffene Unternehmen Rapiscan räumte am Donnerstag ein, die Frist zur Produktion einer alternativen Software nicht einhalten zu können. Daraufhin kündigte die TSA den Vertrag mit der Firma.

19 Jan 2013

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