taz.de -- Indien vollstreckt Todesstrafe: Terrorist gehenkt
Indien hat erneut eine Todesstrafe vollstreckt und den Hintermann eines Anschlags auf das Parlament 2001 erhängt. Ein Grandengesuch war abgelehnt worden.
NEU DELHI afp | Ein Hintermann des Anschlags auf das indische Parlament im Jahr 2001 ist am Samstag hingerichtet worden. Mohammed Afzal Guru sei gehängt worden, sagte ein Vertreter des Innenministeriums.
Zuvor hatte der indische Präsident Pranab Mukherjee ein letztes Gnadengesuch des Mannes abgewiesen. Es war die zweite Hinrichtung in Indien seit 2004.
Im Dezember 2001 hatten fünf Bewaffnete das Parlament in Neu Delhi gestürmt und acht Polizisten sowie einen Gärtner getötet. Sie wurden von Sicherheitskräften erschossen. Guru wurde wegen Verschwörung und Unterstützung der Angreifer zum Tode verurteilt.
Er soll Mitglied einer islamistischen Gruppe gewesen sein, die gegen die indische Herrschaft über einen Teil der Region Kaschmir kämpft. Aus Kreisen des indischen Armeegeheimdienstes hieß es, die Sicherheitskräfte in Kaschmir sollten sich wegen Gurus Hinrichtung auf mögliche Racheakte vorbereiten und die Sicherheitsvorkehrungen verschärfen.
9 Feb 2013
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
In Indien gibt es noch die Todesstrafe, die allerdings nur sehr selten vollstreckt wird. Ein aktueller Fall befeuert nun die Debatte um eine Abschaffung.
Am Dienstag wurde ein Kriegsverbrecher in Bangladesch zu lebenslanger Haft verurteilt. Zigtausende demonstrieren gegen das Urteil. Sie fordern die Todesstrafe.
Fünf Männer sind wegen der Vergewaltigung in Delhi wegen sexuellen Missbrauchs und Mord angeklagt worden. Doch kein Anwalt will sie verteidigen.
Vier Jahre nach den Anschlägen in Mumbai ist der einzige überlebende Attentäter hingerichtet worden. Die indische Regierung spricht von Gerechtigkeit.