taz.de -- Finanzen der Freidemokraten: Bundes-FDP reich wie nie
Viele Mitglieder geben ihr FDP-Parteibuch zurück. Erfolgreiche Landtagswahlen, treue Spender und Sparen bescheren der Bundespartei dennoch einen Rekordgewinn.
BERLIN dpa | Die FDP geht trotz ihres Mitgliederschwunds finanziell gut gerüstet in die Bundestagswahl. Im vergangenen Jahr erzielte die Bundespartei mit mehr als 3,5 Millionen Euro den größten Überschuss ihrer Geschichte. Dies sei das Ergebnis von mehr Spenden, reduzierten Ausgaben und Beteiligungsverkäufen, sagte FDP-Schatzmeister Otto Fricke der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Das hat zu einem ordentlichen Überschuss geführt, den die FDP aber im Wahlkampfjahr benötigt." 2011 verbuchte die Bundespartei noch ein Defizit von 600 000 Euro. Die Mitgliederzahl lag Ende 2012 bei knapp 59 000. Ein Jahr zuvor waren es über 63 000 Parteigänger.
Besonders teuer waren 2011 der Mitgliederentscheid und der Sonderparteitag zum Kurs bei der Euro-Rettung. Daraufhin traten die Liberalen auf die Kostenbremse und senkten Ausgaben dauerhaft um rund ein Drittel. Dazu kamen im vergangenen Jahr Spenden in Höhe von etwa einer Million Euro. Auch löste die FDP ihre umstrittenen wechselseitigen Beteiligungen mit dem Glücksspiel-Automaten-Hersteller Gauselmann. Das brachte der FDP unter dem Strich eine sechsstellige Summe ein.
Das starke Abschneiden bei den jüngsten Wahlen spült zeitversetzt Geld aus der Parteienfinanzierung in die Kassen. "Die guten Ergebnisse der letzten drei Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen und das Spendenaufkommen dort haben mit dafür gesorgt, dass wir unsere Finanzen stabilisiert haben", sagte Fricke, der am Wochenende beim Parteitag in Berlin erneut als Schatzmeister kandidiert. Für den Bundestagswahlkampf hat die FDP bisher ein Budget von rund vier Millionen Euro angesetzt. Die Altschulden der Bundespartei liegen bei etwa 4,9 Millionen Euro.
5 Mar 2013
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Braucht es die FDP? Hasso Mansfeld glaubt das. Und er glaubt an die reine liberale Lehre. Er sagt den Liberalen zum Parteitag, wie sie noch zu retten sind.
Nach dem Willen von SPD und Grünen sollen Neumieten nur um 10 Prozent steigen dürfen. Die Linke verknüpft den Anstieg mit dem Inflationsausgleich.
Der Bundesrat hat mehrheitlich für den Mindestlohn gestimmt. Doch das Thema ist damit noch lange nicht vom Tisch.