taz.de -- Israelische Airlines im Streik: Protest gegen „Open Skies“
Die drei israelsichen Airlines haben ihren Flugverkehr teilweise eingestellt. Sie streiken gegen ein Abkommen, das den Markt für Anbieter aus der EU öffnet.
JERUSALEM ap | Aus Protest gegen ein geplantes Luftraum-Abkommen mit der EU sind die drei israelischen Fluggesellschaften am Sonntag in den Streik getreten. Die Airlines El Al, Arkia und Israir strichen 8 der 22 geplanten Flüge. Von dem Streik seien Hunderte Passagiere betroffen, sagte eine El-Al-Sprecherin am Morgen.
Flüge ausländischer Gesellschaften blieben unberührt. Die israelischen Gewerkschaften befürchten den Verlust von Tausenden Arbeitsplätze in ihrem Land, wenn das Abkommen in Kraft treten sollte. Noch am Sonntag wollte das israelische Kabinett darüber abstimmen.
Die EU und Israel hatten das „Open-Skies“-Abkommen bereits 2012 nach dreijährigen Verhandlungen paraphiert. Es wird allen Fluggesellschaften der EU erlauben, Direktflüge nach Israel anzubieten. Auch die israelischen Airlines dürfen dann alle Flughäfen der EU anfliegen. Doch Gewerkschaftler befürchten, die lokalen Fluggesellschaften könnten mit der wachsenden Konkurrenz aus den EU-Ländern nicht mithalten.
Der Chef der einflussreichen Gewerkschaft Histadrut, Ofer Eini, sagte in einem Radiointerview, tausende Stellen könnten in Israels Luftfahrtindustrie verloren gehen. Das Abkommen müsse einhergehen mit Garantien für lokale Arbeitsplätze. Er drang darauf, die Abstimmung im israelischen Kabinett um einen Monat zu verschieben, um die Rahmenbedingungen zu verbessern.
Israels Verkehrsminister Jisrael Katz sagte im Radiosender Israel Radio indes, er gehe davon aus, dass das Kabinett das Abkommen verabschiede. Israels Wirtschaft profitiere davon, weil mehr Touristen ins Land kämen und die Tickets billiger würden. Hunderte Gewerkschaftler versammelten sich am Morgen trotz des für die Jahreszeit ungewöhnlichen Regenwetters vor dem Regierungsgebäude. Die Polizei nahm acht Demonstranten wegen „Störung der öffentlichen Ordnung“ fest.
21 Apr 2013
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Sicherheitsbeamte am Flughafen Ben-Gurion dürfen Reisende auffordern, deren E-Mail-Konto zu öffnen. Die Initiative dafür kam von einer Bürgerrechtsorganisation.
Jahrelang haben die Airlines eine einheitliche Schlichtungsstelle blockiert. Jetzt gibt die Bundesregierung dem Druck der Luftfahrtunternehmen nach.
Für den Urlaubstrip ist das Web Informationsmedium Nummer eins. Es sorgt für günstige Preise, bringt Transparenz und scheucht selbst die Bahn auf. Kundenbewertungen allerdings führen auch mal in die Irre
An den deutschen Flughäfen hat das Sicherheitspersonal am Montagmorgen die Arbeit niedergelegt. Mitte November waren Tarifverhandlungen gescheitert.
Reiseveranstalter dürfen die Abflugzeiten nicht einfach ändern, diese Meinung vertreten gleich mehrere Gerichte. Noch ignorieren Reiseanbieter diese Urteile.