taz.de -- Altmaier zu Fracking: „Im Augenblick nicht vertretbar“

Ob Fracking möglich ist, muss von Fall zu Fall entschieden werden, sagt Umweltminister Altmaier. Und wehrt sich damit gegen Forderungen aus Brüssel.
Bild: Keine Lust auf Fracking

BRÜSSEL/BERLIN dpa | Bundesumweltminister Peter Altmaier lehnt die umstrittene Förderung von Schiefergas (Fracking) trotz Drucks aus Brüssel ab. „Ich sage ganz klipp und klar: Das ist eine neue Methode der Gasförderung, wo viele Fragen ungelöst sind. Ich halte das im Augenblick nicht für vertretbar“, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im ARD-Morgenmagazin.

„In jedem Land sind die geologischen, die örtlichen Verhältnisse anders. Und deshalb muss über Fracking auch künftig vor Ort entschieden werden und nicht in Brüssel oder New York“, sagte er.

EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) betonte dagegen, man müsse sich die Option Fracking für ganz Europa bewahren. Polen, Großbritannien und die Ukraine würden dabei vorausgehen, sagte Oettinger im ARD-Morgenmagazin. „Man sollte durch Probebohrungen in den nächsten Jahren mit aller Vorsicht die Chancen ergründen, die Kosten ergründen und die Optionen wahren.“

Bei ihrem eintägigen „Mini-Gipfel“ am Mittwoch in Brüssel wollen die 27 Staats- und Regierungschefs unter anderem über Strategien gegen die hohen Energiekosten beraten.

In der Wirtschaftskrise empfinden viele EU-Länder die steigenden Strom- und Gaspreise als besonders schmerzhaft für die Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Industrie. Neue Quellen wie etwa Fracking bleiben in der EU umstritten. Umweltschützer sehen in der Gasförderung aus tiefen Schichten mit Hilfe von Chemikalien eine Gefahr für das Grundwasser.

22 May 2013

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