taz.de -- Anschlag auf den Philippinen: Elitepolizisten angegriffen

Mindestens sieben Polizisten sind bei einem Angriff kommunistischer Rebellen getötet worden. Zuvor waren mehrere Soldaten bei einem Angriff islamistischer Milizen umgekommen.
Bild: Trauerfeier für die getöteten Soldaten in Manila.

MANILA ap | Bei einem Angriff von kommunistischen Rebellen auf eine Eliteeinheit der Polizei im Norden der Philippinen sind mindestens sieben Polizisten getötet und sieben weitere verletzt worden. Die Angreifer zündeten eine Bombe am Straßenrand und eröffneten dann das Feuer auf die Polizisten, die auf dem Weg zu einem Krankenhaus in Allacapan waren, wie ein Polizeisprecher am Montag sagte.

Es kam zu einem Schusswechsel, doch die Rebellen gewannen den Angaben zufolge die Oberhand und überwältigten die Polizisten.

Die Verletzten konnten zu Fuß fliehen und wurden von Soldaten in der Nähe gerettet. Die Sicherheitskräfte errichteten laut Polizeiangaben später Straßenblockaden und erhielten Verstärkung, um die Angreifer zu verfolgen.

Die Milizen der sogenannten Neuen Volksarmee kämpfen seit 44 Jahren für die Errichtung eines kommunistischen Staates auf den Philippinen. Schätzungsweise 120.000 Menschen kamen in dem Aufstand ums Leben.

Der Miliz gehören rund 4.000 Kämpfer an. Die EU und die USA stufen die Neue Volksarmee als Terrororganisation ein. Die Regierung in Manila hatte kürzlich von Norwegen vermittelte Friedensgespräche ausgesetzt, nachdem die Rebellen eine Waffenruhe gebrochen hatten.

Im Süden des Landes kämpfen die philippinischen Sicherheitskräfte zudem gegen einen Aufstand islamistischer Rebellen. Am Wochenende waren bei einer Offensive gegen die der Al Kaida nahestehende Abu-Sayyaf-Miliz 14 Menschen getötet worden. Die Gruppe haben zahlreiche Menschen entführt, darunter mehrere Ausländer.

27 May 2013

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