taz.de -- Piraten-Fraktionsspitze in Berlin: Christoph Lauer tritt nicht mehr an

Die Piraten-Fraktion im Abgeordnetenhaus will am Dienstag ihre Spitze neu wählen. Aus dem Rennen: Noch-Co-Chef Lauer. Er musste sich zuletzt heftige Kritik gefallen lassen.
Bild: Will mehr Privatleben: Christoph Lauer.

BERLIN afp | Führungskrise bei der Berliner Piraten-Fraktion: Nach dem Rückzug des bisherigen Ko-Fraktionschefs Andreas Baum wird auch der zweite Fraktionsvorsitzende Christopher Lauer bei der Neuwahl der Fraktionsspitze nicht mehr kandidieren.

Wie eine Fraktionssprecherin am Montag bestätigte, gibt es mit Oliver Höfinghoff derzeit nur einen Bewerber für einen der Führungsposten. „Ich gehe aber davon aus, dass sich bis morgen noch der eine oder andere bereit erklären wird, für diese wichtigen Ämter zu kandidieren“, sagte die Sprecherin.

Die 15-köpfige Piraten-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus will am Dienstagnachmittag ihre Führungsspitze neu wählen. Lauer begründete nach einem Bericht des Tagesspiegels seinen Rückzug damit, sich in Zukunft mehr auf sein Privatleben und die politische Arbeit im Innen- und Kulturausschuss konzentrieren zu wollen.

Der 28-jährige Lauer gehört zu den prominenteren Piraten, allerdings ist er in der Partei zunehmend umstritten. Kritik zog er auf sich, als er den damaligen politischen Geschäftsführer der Piraten, Johannes Ponader, per SMS in drastischen Worten zum Rücktritt drängte.

Unter Druck geriet er auch durch Berichte, nach denen er die Mutter seiner Lebensgefährtin zur Pressechefin der Fraktion machte. Auf dem Parteitag im Mai trat er vehement für eine ständige Online-Mitgliederversammlung ein – eine Art ständiger Parteitag im Internet. Der Vorstoß scheiterte aber auf der Versammlung.

10 Jun 2013

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