taz.de -- Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen: Wunder soll Gläubige geheilt haben
Acht Jahre nach seinem Tod wird der frühere Kirchenvater in den Stand eines Heiligen erhoben. Sein argentinischer Nachfolger ehrt auch Johannes XXIII.
ROM dpa/rtr | Der 2005 gestorbene Papst Johannes Paul II. wird heiliggesprochen. Papst Franziskus unterschrieb am Freitag das dafür notwendige Dekret, wie der Vatikan mitteilte. Gemeinsam mit ihm soll Papst Johannes XXIII. heiliggesprochen werden. Auch dafür machte Franziskus am Freitag mit seiner Unterschrift den Weg frei. Das Datum für die Zeremonie soll noch festgelegt werden. Laut Vatikan sollen die beiden Heiligssprechungen noch in diesem Jahr vorgenommen werden.
Bereits vor einigen Tagen hatte die Kardinalsversammlung der zuständigen Kongregation des Vatikans Johannes Paul II. ein zweites Wunder zugesprochen. Für eine Heiligsprechung müssen Kandidaten in der katholischen Kirche zunächst seliggesprochen werden. Für beide Stufen ist die Anerkennung jeweils eines Wunders notwendig. Nach umfangreichen Überprüfungen liegt die endgültige Entscheidung darüber beim Papst.
Johannes Paul II. war 2011 seliggesprochen worden, nachdem der Vatikan anerkannt hatte, dass er mit der Heilung einer Nonne von der Parkinson-Krankheit ein erstes Wunder vollbracht habe.
Bei dem zweiten Wunder soll es sich um die Heilung einer Frau aus Costa Rica von einer Gehirnverletzung handeln, die am 1. Mai 2011 stattgefunden hat. Die Frau habe Johannes Paul II. am Tag seiner [1][Seligsprechung] um Hilfe gebeten.
Der in Polen als Karol Wojtyla geborene Geistliche war von 1978 bis zu seinem Tod 2005 Papst. Nach Angaben des Vatikans gab es während des Amtszeit von Johannes Paul 482 Feiern zur Heiligsprechung.
Johannes XXIII. war von 1958 bis 1963 Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und gab den Anstoß zu Reformen im Rahmen des Zweiten Vatikanischen Konzils.
5 Jul 2013
LINKS
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Dass Papst Johannes Paul II. von Missbrauch wusste, scheint bewiesen. Auf Strafverfahren und Entschädigungen warten polnische Opfer bis heute.
Die Brasilianer lieben den Papst. Trotzdem sinkt die Zahl der Katholiken im Land immer weiter. Nicht alle freuen sich über den hohen kirchlichen Besuch.
Kein Prunk und Protz: Der neue Papst, Franziskus I., wirkt wie ein Landpfarrer. Schlicht gekleidet, kleine Wohnung und er nimmt den Bus.
Katholiken in Afrika empfanden Papst Benedikt XVI. meist als zu distanziert. Worauf hoffen sie jetzt? Besuch bei einer katholischen Familie in Burkina Faso.
Der Glassarg, beliebt in Märchen und bei der Zurschaustellung verstorbener Mächtiger, soll die neue Ruhestätte Papst Johannes Pauls II. werden. Aha?