taz.de -- Verhandlungen über Industriepark: Koreas kommen sich näher

Nord- und Südkorea sprechen wieder miteinander, konkret über eine Wiedereröffnung des gemeinsamen Industrieparks in Kaesong. Es gilt aber noch Details zu klären.
Bild: Der Wille zur Annäherung scheint vorhanden: Der Nordkoreaner Park Chul-Soo und sein Verhandlungspartner Seo Ho am Sonnabend.

SEOUL dpa | Süd- und Nordkorea setzen nach den heftigen Spannungen in den vergangenen Monaten ihre zaghafte Annäherung fort. Vertreter beider Länder nahmen am Samstag im Grenzort Panmunjom Gespräche über die Zukunft des seit April geschlossenen gemeinsamen Industrieparks von Kaesong auf.

Während Nordkorea eine rasche Wiedereröffnung befürwortete, verlangte die Delegation aus Südkorea, dass das Nachbarland die Verantwortung für die Schließung des grenznahen Komplexes und die dadurch verursachten Schäden übernehme, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Regierungsbeamte berichtete.

Das kommunistische Regime in Pjöngjang hatte den Industriepark vor gut drei Monaten „vorübergehend“ geschlossen. Hintergrund waren die zunehmenden Spannungen beider Länder. Das Industrieprojekt ist nicht nur ein Symbol der innerkoreanischen Annäherung, sondern gilt auch als wichtiger Devisenbringer für den verarmten, aber hochgerüsteten Norden.

Die Spannungen in der Region hatten sich infolge des dritten nordkoreanischen Atomtests im Februar deutlich verschärft. Zuletzt hatte Pjöngjang jedoch wieder Entspannungssignale ausgesendet.

Seoul habe eine „explizite Garantie“ gefordert, dass der Norden die Sonderwirtschaftszone auf seinem Gebiet in Zukunft nicht mehr einseitig schließen werde, hieß es am Samstag. Die Verhandlungen dauerten nach Angaben des Vereinigungsministeriums in Seoul am Abend (Ortszeit) noch an.

Auf die Gespräche auf Arbeitsebene hatten sich beide Länder am Donnerstag geeinigt. Zuvor hatte Nordkorea angeboten, südkoreanische Unternehmer zur Inspektion ihrer zurückgelassenen Fabriken in Kaesong einreisen zu lassen.

6 Jul 2013

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