taz.de -- Rechtsradikaler in Frankreich: Breivik-Anhänger wieder freigelassen

Der Verdacht, dass ein norwegischer Neonazi einen Anschlag plant, besteht nicht mehr. Wegen Volksverhetzung muss er trotzdem vor Gericht.
Bild: So sah der norwegische Neonazi Kristian Varg Vikernes 1994 aus: In Frankreich wurde er des Terroranschlags verdächtigt.

PARIS dpa | Ein wegen Terrorverdachts festgenommener Anhänger des Massenmörders Anders Behring Breivik ist von den französischen Behörden wieder freigelassen worden. Nach Angaben der Justiz vom Donnerstagabend ergaben sich bei der Vernehmung des norwegischen Neonazis Kristian Varg Vikernes keine weiteren Hinweise auf Anschlagspläne.

Das französische Innenministerium hatte den 40-Jährigen nach seiner Festnahme am Dienstag als „mögliche Gefahr für die Gesellschaft“ bezeichnet. Er sei imstande, einen großangelegten Anschlag vorzubereiten, hieß es.

Nun soll sich der Mann lediglich wegen Volksverhetzung vor einem Pariser Gericht verantworten müssen. Er saß in der Vergangenheit bereits in Norwegen wegen Mordes im Gefängnis, bevor er 2010 nach Frankreich ging.

Der rechtsradikale Norweger Breivik hatte am 22. Juli 2011 bei einem Bombenanschlag im Osloer Regierungsviertel und einem anschließenden Massaker auf der Insel Utøya insgesamt 77 Menschen getötet.

19 Jul 2013

TAGS

Schwerpunkt Frankreich
Norwegen
Anders Breivik
Justiz
Rechtsterrorismus
Norwegen
Razzia
Schwerpunkt Frankreich

ARTIKEL ZUM THEMA

Norwegischer Massenmörder: Breivik kann nicht rechnen

Anders Breivik kann nicht wie gewünscht an der Uni in Oslo studieren. Ihm fehlen Mathematikkenntnisse. Seine Bewerbung hatte international Aufsehen erregt.

Europaweiter Polizeieinsatz: Razzia gegen rechte „Werwolf“-Zelle

Durchsuchungen in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden: Ein offenbar neu gegründetes rechtes „Werwolf-Kommando“ soll Terroranschläge geplant haben.

Rechtsextremismus in Frankreich: Freitod vor dem Altar

In der Kathedrale Notre-Dame hat sich der rechte Intellektuelle Dominique Venner erschossen. Die extreme Rechte würdigt seinen „letzten Kampf“.