taz.de -- Gesetz zu Homo-Propaganda in Russland: Olympiakomitee will Klarstellung

Russlands Homo-Politik sorgt weiter für Unruhe. Dem Internationalen Olympischen Komitee sind die Zugeständnisse Russlands noch immer zu vage.
Bild: Kein Freund von Schminke: Russlands Präsident Putin.

MOSKAU ap | Das Internationale Olympische Komitee (IOC) ist unzufrieden mit der jüngsten Stellungnahme Russlands zu seinem umstrittenen Gesetz gegen „homosexuelle Propaganda“. Man erwarte weitere Klarstellungen Moskaus, sagte IOC-Präsident Jacques Rogge am Freitag. Zwar habe Moskau am Vortag schriftlich Zugeständnisse gemacht, doch sei dem IOC vieles noch immer zu vage, um ein Urteil zu fällen.

Seit Juni ist es in Russland strafbar, Minderjährige über homosexuelle Lebensformen zu informieren oder Schwulen- und Lesbenparaden abzuhalten. Bei Verstößen drohen Geldstrafen zwischen umgerechnet rund 120 und 23 000 Euro oder bis zu 15 Tage Haft, Ausländer können des Landes verwiesen werden.

Das Gesetz überschattet die Vorbereitungen auf die Winterspiele in Sotschi 2014. So sorgte Sportminister Witali Mutko vergangene Woche mit der Ankündigung für einen Eklat, dass die Regelung auch während der Olympiade gelten werde. Seine Worte lösten einen internationalen Aufschrei aus, Aktivisten riefen zum Boykott der Spiele auf.

Am Donnerstag ruderte Mutko daraufhin zurück und erklärte, die Rechte sämtlicher Athleten würden geschützt. Zugleich pochte er aber darauf, dass die Olympioniken „die Gesetze des Landes zu respektieren“ hätten.

IOC-Chef Rogge erklärte am Freitag: „Die Olympische Charta ist da klar. Sport ist ein Menschenrecht, das allen zugänglich sein sollte - ungeachtet der Ethnie, des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung.“

9 Aug 2013

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