taz.de -- Nach der Wahl in Simbabwe: Opposition ficht Ergebnis an

61 Prozent der Stimmen soll Präsident Mugabe bei den jüngten Wahlen erhalten haben. Premier Morgan Tsvangirai wittert Betrug und fordert die Annullierung.
Bild: Präsident Mugabe vor der Stimmabgabe am 31. Juli in Harare.

HARARE dpa | Simbabwes Ministerpräsident Morgan Tsvangirai und seine Partei MDC haben die jüngsten Präsidenten- und Parlamentswahlen angefochten. Die MDC reichte die Anfechtung wegen „Wahlbetrugs“ am Freitag beim Obersten Gericht in Harare ein.

„Die Wahl muss für null und nichtig erklärt und gemäß der Verfassung eine Neuwahl binnen 90 Tagen angesetzt werden“, sagte MDC-Sprecher Douglas Mwonzora. Die Wahlanfechtung wird mit 15 Punkten begründet - darunter Bestechung.

Präsident Robert Mugabe (89), der sein Land seit 1980 autoritär regiert, hatte bei der Wahl am 31. Juli 61 Prozent der Stimmen erhalten. Tsvangirai, sein wichtigster Herausforderer, bekam 34 Prozent. Auch die USA, Deutschland und die UN hatten sich skeptisch über die Rechtmäßigkeit der Wahl geäußert. Südafrika und andere afrikanische Staaten dagegen erkannten den Sieg Mugabes an.

Etwa 305 000 Bürger waren nach Angaben der Wahlkommission in den Wahllokalen abgewiesen worden. Etwa 206 000 Wähler hätten „Wahlassistenz“ im Wahllokal in Anspruch genommen. Diese Hilfe ist für behinderte oder bildungsschwache Menschen gedacht, die Schwierigkeiten bei einer ordnungsgemäßen Stimmabgabe haben.

Insgesamt waren 3,5 der 6,4 Millionen Stimmberechtigten zur Wahl gegangen. Bürgerrechtsorganisationen hatten schon vor der Wahl bemängelt, dass sich bis zu eine Million vor allem junge Menschen in den Städten nicht in den offiziellen Wählerlisten wiederfinden würde

9 Aug 2013

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