taz.de -- Entführung in Tripolis: Libyscher Regierungschef wieder frei

Der libysche Ministerpräsident Ali Seidan ist wieder auf freiem Fuß. Die Entführung gilt als mögliche Vergeltungsaktion für den US-Spezialeinsatz in Libyen.
Bild: Wieder frei: Ali Seidan.

TRIPOLIS ap/afp | Der von Bewaffneten verschleppte libysche Ministerpräsident Ali Seidan ist wieder frei. Das berichtete am Donnerstag die amtliche Nachrichtenagentur Lana. Seidan sei auf dem Weg zu seinem Büro. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt. Beobachter gingen indes von einem Eingreifen libyscher Streitkräfte aus.

Der Chef der Übergangsregierung war am Donnerstagmorgen in Tripolis von einer Gruppe bewaffneter Männer verschleppt worden. Bei den Tätern habe es sich mutmaßlich um ehemalige Rebellen gehandelt, hieß es in Regierungskreisen.

Seidan, ein langjähriger Gegner des früheren Machthabers Muammar al-Gaddafi, war vor einem Jahr zum Regierungschef gewählt worden.

Die Entführung gilt als mögliche Vergeltungsaktion für den US-Spezialeinsatz in Libyen, bei dem am vergangenen Wochenende den libyschen Terrorverdächtigen Anas al-Libi festgesetzt hatten.

10 Oct 2013

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