taz.de -- Rassistischer Vorfall in Frankfurt/M.: Bahn-Security nennt Grünen „Nigger“

Vorwürfe gegen Sicherheitspersonal der Deutschen Bahn werden laut: Daniel Mack, hessischer Grüner, hat sie dokumentiert. Die Bahn entschuldigte sich.
Bild: Der grüne Politiker Daniel Mack

FRANKFURT/M. dpa | Der hessische Landtagsabgeordnete Daniel Mack erhebt nach einem Angriff auf einen dunkelhäutigen Mann schwere Vorwürfe gegen Sicherheitsmitarbeiter der Bahn.

Diese hätten bei einem Einsatz im Frankfurter Hauptbahnhof den Afrikaner mit einem Schlagstock attackiert und auch ihn selbst beschimpft und angegriffen, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag und [1][dokumentierte den Vorfall auf Twitter.]

Die Bahn habe sich bei ihm kurz nach der Veröffentlichung des Vorwurfs entschuldigt. „Da ist absolut nicht schön und geht gar nicht“, schrieb das Unternehmen zudem auf Twitter.

Er habe die fünf Mitarbeiter der sogenannten Bahn-Security am Samstagabend angesprochen und ihren Einsatz mit dem Handy fotografiert, sagte der dunkelhäutige Grünen-Politiker Mack. Eine von ihnen habe geantwortet: „Hau ab, du Nigger!“ Danach sei ihm das Handy aus der Hand geschlagen worden. Bei dem Festgenommenen soll es sich um einen 18-Jährigen handeln, der ohne Fahrschein unterwegs war.

„Das ist nicht der Regelfall, aber ich habe das auch nicht zum ersten Mal erlebt“, sagte Mack über den Vorwurf des Rassismus gegen die Bahn-Mitarbeiter. Das Verhalten der Bahn nach dem Vorfall nannte er allerdings „extrem vorbildlich“

30 Oct 2013

LINKS

[1] http://twitter.com/danielmack/status/394190158624735232

TAGS

Schwerpunkt Rassismus
Deutsche Bahn
Hassverbrechen
Schwerpunkt Rassismus
Deutsche Bahn
Schwerpunkt Rassismus
Polizei
Schwerpunkt Rassismus
Dolly

ARTIKEL ZUM THEMA

Diskriminierung bei der Bahn: „In der afrikanischen Bummelbahn“

Ein Mitarbeiter der Bahn-Sicherheit hat den Grünen-Politiker Daniel Mack rassistisch beleidigt. Es ist nicht das erste Mal, dass Mack sowas passiert.

Privatisierung von Sicherheitsfirmen: Nicht ordentlich behütet

In Frankfurt behandelt die Bahnhofssecurity einen Mann rassistisch. Der Rückzug der Polizei zugunsten des Sicherheitsdienstes ist ein Irrweg.

Grüner über rassistischen Übergriff: „Da muss man einschreiten“

Daniel Mack sah, wie Bahnmitarbeiter einen Mann gewaltsam traktierten und wurde selbst rassistisch beleidigt. Der Fall sorgte im Netz für Aufmerksamkeit.

Racial Profiling bei der Polizei: „Igittigitt, das ist Rassismus“

Polizeigewerkschafts-Chef Rainer Wendt spricht über die Konsequenzen der NSU-Affäre und Racial Profiling. Er warnt vor Pauschalkritik.

Nach rassistischen Beschimpfungen: Touré warnt vor WM-Boykott

„Wenn wir uns bei der WM nicht sicher fühlen, kommen wir nicht nach Russland“, sagt Manchester-City-Profi Yaya Touré. Er reagiert damit auf rassistische Attacken.

„Hate-Tweets“ in den USA: Die Geografie des Hasses

Homophobie, Rassismus, Behindertenfeindlichkeit: Diskriminierende Begriffe tauchen in US-Tweets vor allem im Osten und auf dem Lande auf.