taz.de -- Torontos Bürgermeister: „Staatsstreich“ gegen Rob Ford

Nächste Runde im Spiel Rob Ford gegen alle: Nun hat der Stadtrat Torontos Bürgermeister die meisten Befugnisse entzogen. Dieser kündigt einen „kompletten Krieg“ an.
Bild: Bleibt im Amt: Rob Ford.

TORONTO ap | Der Stadtrat von Toronto hat Bürgermeister Rob Ford in einer hitzigen Debatte die meisten Vollmachten entzogen. Die Entscheidung am Montag ist vorläufiger Höhepunkt einer Affäre, die mit Medienberichten im Mai begann, Ford sei in einem Video beim Rauchen von Crack zu sehen.

Der Stadtrat kann Ford nicht absetzen, solange er nicht wegen einer Straftat verurteilt ist. So wurde ihm mit großer Mehrheit der Etat für sein Büro um 60 Prozent gekürzt. Ford hat zudem praktisch keine legislative Vollmachten mehr, da ihm der Vorsitz des Exekutivkomitees entzogen wurde. Der 44-jährige behält aber seinen Titel und vertritt Toronto bei offiziellen Veranstaltungen.

Bei der Debatte gab es tumultartige Szenen, als Ford auf Zwischenrufe von der Besuchertribüne reagierte. Von dort waren unter anderem Rufe wie „Schande, Schande!“ zu hören. Der Vorsitzende der Kammer ließ schließlich den Saal räumen.

Als Ford auf die Zuschauer plötzlich zurannte, stieß er offenbar versehentlich eine Stadträtin um. Die zeigte sich erschüttert: „Das hier ist der Sitz der Demokratie, nicht ein Fußballplatz“, sagte Pam McConnell.

Den Entzug der Vollmachten bezeichnete Ford als „Staatsstreich“ und kündigte einen „kompletten Krieg“ bei der nächsten Wahl an. Vergangene Woche hatte er mitgeteilt, er habe sich wegen exzessiven Trinkens und dem Kauf illegaler Drogen in ärztliche Behandlung begeben. Er und seine Familie bestünden aber darauf, dass er nicht abhängig sei.

19 Nov 2013

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