taz.de -- Sotschi 2014 – der sechste Abend: Auf dem Schlitten unbesiegbar
Mehr geht nicht: Die deutschen RodlerInnen holen das vierte Gold in Folge. Und Biathlet Erik Lesser gewinnt überraschend Silber.
Der Wettkampf des Abends: Rodeln können sie, die Deutschen. Nach den Goldmedaillen für Felix Loch und Natalie Geisenberger im Einsitzer sowie für Tobias Wendl und Tobias Arlt im Doppelsitzer, fuhr nun auch die deutsche Staffel – in exakt dieser Besetzung – zum Olympiasieg. Besser geht's nicht. Silber ging an das russische Team. Bronze sicherten sich die LettInnen. Im Ziel hatten das deutsche Quartett rund eine Sekunde Vorsprung. Gefährdet schien der Sieg nie, die in ihren Einzeldisziplinen hochdekorierten SchlittenfahrerInnen lagen bei allen Zwischenzeiten souverän vorn.
Die AthletIn des Abends: Biathlet Erik Lesser hat überraschend die Silbermedaille im 20-Kilometer-Einzelrennen gewonnen. Er lieferte ein nahezu fehlerfreies Rennen und leistete sich keinen Schießfehler. Letztlich war nur der favorisierte Franzose Martin Fourcade 12,2 Sekunden schneller als Lesser, der im Ziel mitteilte, er sei „mehr als zufrieden“. Gleiches dürfte im Stillen für das gesamte deutsche Biathlon-Team und die Verantwortlichen gelten, denn so geht man zumindest nicht, wie bei den Spielen in Vancover, leer aus. Bronze ging an den Russen Jewgeni Garanitschew.
Das Drama des Abends: Ganz Russland erzitterte. Eiskunstlaufzar Jewgeni Pluschenko zog seine Teilnahme am Kurzprogramm der Herren zurück. Der Rücken zwickte. Nachdem Pluschenko beim Warmlaufen eine dreifachen Axel gesprungen war, ging nichts mehr. Der Schmerz über die kurzfristige Absage dürfte groß, aber nicht zu groß ausfallen. Schließlich hat das russische Präsenzmonster Gold schon mit dem Team zu Beginn der Spiele eingesammelt. Sein Startplatz konnte dennoch nicht mit dem nationalen Meister Maxim Kowtun nachbesetzt werden.
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Weitere Entscheidungen (Medaillen):
Shorttrack, Frauen, 500 m:
Gold: Li Jianrou (China) 45,263 Sek.
Silber: Arianna Fontana (Italien) 51,250 Sek.
Bronze: Park Seung-Hi (Südkorea) 54,207Sek.
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Eisschnelllauf, Frauen, 1000 m:
Gold: Zhang Hong (China) 1:14,02 Min.
Silber: Ireen Wüst (Niederlande) 1:14,69 Min.
Bronze: Margot Boer (Niederlande) 1:14,90 Min.
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Weitere Wettkämpfe:
Curling, Männer, Vorrunde:
Schweiz- Russland 6:7, Kanada - Dänemark, 7:6 Norwegen - Schweden, 4:5 Großbritannien - USA 5:3
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Shorttrack, Männer, 1000 m, Vorläufe (1-2 im Viertelfinale):
1. Lauf: 1. Charle Cournoyer (Kanada) 1:24,787 Min.; 2. Chris Creveling (USA) 1:25,069
2. Lauf: 1. Olivier Jean (Kanada) 1:26,089 Min.; 2. Sjinkie Knegt (Niederlande) 1:26,091
3. Lauf: 1. Wladimir Grigorjew (Russland) 1:26,422 Min.; 2. Han Tianyu (China) 1:26,530
4. Lauf: 1. Wu Dajing (China) 1:24,950 Min.; 2. Viktor Knoch (Ungarn) 1:25,426
5. Lauf: 1. Charles Hamelin (Kanada) 1:25,742 Min.; 2. Eduardo Alvarez (USA) 1:26,070
6. Lauf: 1. John Robert Celski (USA) 1:25,428 Min.; 2. Semen Jelistratow (Russland) 1:26,121
7. Lauf: 1. Viktor An (Russland) 1:25,834 Min.; 2. Sin Da-Woon (Südkorea) 1:25,893; ...4. Robert Seifert (Dresden) 1:29,468
8. Lauf: 1. Lee Han-Bin (Südkorea) 1:26,502 Min.; 2. Yuri Confortola (Italien) 1:26,956
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Shorttrack, 5000 m-Staffel, Halbfinale (1-2 im Finale):
1. Lauf: 1. Niederlande (Daan Breeuwsma, Niels Kerstholt, Sjinkie Knegt, Freek van der Wart) 6:45,385 Min.; 2. Kasachstan (Absal Aschgalijew, Aydar Bekschanow, Denis Nikischa, Nurbergen Schumagasijew) 6:47,152
2. Lauf: 1. Russland (Viktor An, Semen Jelistratow, Wladimir Grigorjew, Ruslan Sacharow) 6:44,331 Min.; 2. China (Chen Dequan, Han Tianyu, Shi Jingnan, Wu Dajing) 6:44,521
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Eishockey, Männer, Gruppe A:
Nachdenklich ließ Alexander Owetschkin den ersten Auftritt Revue passieren, Trainer Sinetula Biljaletdinow war richtig angefressen. Zum Auftakt ihres olympischen Heimspiels haben die russischen Eishockey-Stars noch nicht überzeugt. Nach einem Blitzstart mit zwei schnellen Toren war das 5:2 (2:0, 1:2, 2:0) gegen Außenseiter Slowenien wegen defensiver Wackler nicht mehr als ein Arbeitssieg. „Wir waren vielleicht ein bisschen nervös“, räumte Owetschkin ein, „aber kein Wunder bei dem verrückten Publikum.“
Im ausverkauften Bolschoi-Dom von Sotschi hatten der Superstar selbst (2. Minute), sein Sturmpartner Jewgeni Malkin (4.), Ilja Kowaltschuk (38.), Waleri Nitschuschkin (44.) und Anton Below (48.) den Gastgeber den erhofften Erfolg beschert. Wegen etlicher Fehler vor allem im zweiten Drittel, in dem der slowenische DEL-Profi Ziga Jeglic aus Ingolstadt mit einem Doppelpack (22./39.) glänzte, „müssen wir aber noch einige Dinge verbessern“, mahnte Coach Biljaletdinow. „Es war das erste Spiel, vielleicht hatten wir Probleme mit dem Selbstvertrauen. Wir müssen darüber schlafen.“
Im Parallelspiel traten die USA wesentlich souveräner auf und schlugen Ex-Weltmeister Slowakei mit 7:1 (1:0, 6:1, 0:0). Dabei überzeugten die NHL-Stars vor allem im zweiten Abschnitt, unter anderem mit vier Toren innerhalb von sieben Minuten. Am Samstag kommt es zum großen Duell Russland gegen die USA. Dann erwartet Biljaletdinow eine deutliche Leistungssteigerung. (mit dpa)
13 Feb 2014
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