taz.de -- Sotschi 2014 – der zwölfte Vormittag: Slalom, Slalom, Slalom

Der Riesenslalom dominiert den Vormittag. Felix Neureuther verletzt sich auf den Ski. Mit dem Snowboard gewinnt Vic Wild Gold für Russland.
Bild: Stefan Luitz ärgert sich ganz schön.

Der Wettkampf des Vormittags: Für Snowboard-Weltmeisterin Isabella Laböck (Klingenthal) gab es nur einen Grund, warum sie in ihrer Paradedisziplin, dem Parallel-Riesenslalom, bereits in der Qualifikation ausgeschieden war. Schuld war die Piste. „Es war eine komplette Eisglatze“, sagte die 27-Jährige. Genau genommen steckt Laböck schon seit Saisonbeginn in einem Leistungstief. Auch die zweite deutsche Medaillenhoffnung Amelie Kober scheiterte früh. Sie stürzte zwei Mal und verletzte sich den Ellenbogen.

Von den sieben deutschen StarterInnen präsentierte sich nur Patrick Busserl bei der Männer-Konkurrenz in Olympiaform. Er musste sich erst im Halbfinal dem Russen Vic Wild geschlagen geben und verpasste damit nur knapp die Medaillenränge. Der gebürtige US-Amerikaner Wild gewann Gold für Russland vor Nevin Galmarini aus der Schweiz und Zan Kosir aus Slowenien. Bei den Frauen holte Patrizia Kummer das zweite Snowboard-Gold für die Schweiz, Silber ging an die Japanerin Tomoka Takeuchi, Bronze gewann ausgerechnet die Ehefrau von Vic Wild: Alena Sawarsina für Russland. (FZA)

Die AthletIn des Vormittags: „Ich heiße Stefan Luitz und fahre Ski, seit ich drei Jahre bin. Im Sommer gehe ich gern Biken“, sagte der gebürtige Allgäuer beim Riesentorlauf in Val d'Isere 2012. Bei Olympia trat er ebenfalls beim Riesenslalom an – und hatte großes Pech. Im ersten Lauf war er sensationell Zweitschnellster, doch dann passierte dem 21-Jährigen ein eklatanter Fehler. Kurz vor der Zielgeraden fuhr er das letzte Tor um – und wurde disqualifiziert. (SB)

Das Drama des Vormittags: Felix Neureuther war dabei – beim Riesenslalom der Herren. Trotz seiner Schmerzen, trotz seines Autounfalls. Eine Medaille geholt hat er nicht. Platz acht scheint unter den gegebenen Umständen beachtlich. Allerdings hatte Neureuther einige Wackler im zweiten Lauf, ganz befreit schien er sich nicht den Hang hinab zu stürzen.

Im letzten Drittel wirkte es gar so, als habe er sich – um die Spur zu halten – den Oberkörper leicht verdreht. Aua. Man wird sehen, ob diese kurzweilige Überdehnung des Bewegungsapparats Konsequenzen hat. Der Rennläufer dankte zumindest vorsorglich dem Physiotherapeuten, vor dem ersten Lauf wohlgemerkt: „Wenn ich im zweiten Durchgang noch schmerzfrei bin, dann hat er ein Schleudertrauma, weil ich ihn so fest umarmen werde. Der hat einen Wahnsinnsjob gemacht.“ Der medizinische Stab dürfte weiter gefordert sein – am Samstag will Neureuther im Slalom erneut den Helden spielen. (JSCH mit dpa)

Weitere Entscheidungen (Medaillen): folgen.

Weitere Wettkämpfe:

Eishockey, Männer, Viertelfinale:

Schweden - Slowenien 5:0 (1:0,0:0,4:0)

Proteste an der Strecke: keine.

19 Feb 2014

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