taz.de -- Marihuana-Automaten in den USA: Gras für Schüchterne

Im US-Staat Colorado sollen Automaten zum Verkauf von Marihuana eingesetzt werden. Erst vor gut drei Monaten war der Besitz der Droge legalisiert worden.
Bild: So sehen sie aus, die neuen automatischen Heilsbringer für Kiffer.

DENVER dpa/ap | Gut drei Monate nach der Legalisierung von Marihuana soll im US-Staat Colorado jetzt der erste „Gras“-Automat in Betrieb gehen. Lokale Medien bezeichneten den am Wochenende vorgestellten Apparat als weltweit ersten Marihuana-Automaten. Er soll ähnlich wie ein Zigarettenautomat funktionieren, sagte Stephen Shearin, Geschäftsführer des Automaten-Unternehmens, [1][der Zeitung The Salt Lake Tribune].

Allerdings sei das Automaten-Marihuana zumindest vorerst ausschließlich zu medizinischen Zwecken zu bekommen. Zum Gebrauch benötige man daher seinen Personalausweis. Der werde mit biometrischen Daten abgeglichen, die mehrere Kameras am Automaten aufnehmen.

Vor allem für „schüchterne Leute“ sei der Automat ein Gewinn, sagte Shearin: „Einfach den Personalausweis reinstecken, Produkte auswählen und zahlen.“ Die Maschine soll schon bald in einer Apotheke in Avon in der Nähe von Denver in Betrieb gehen. In Colorado ist der Kauf und Verkauf von Marihuana seit Jahresbeginn für Bürger über 21 Jahre legal.

Im US-Staat Maryland ist der Besitz geringer Mengen an Marihuana ab Oktober erlaubt. Gouverneur Martin O'Malley setzte am Montag seine Unterschrift unter ein entsprechendes Gesetz. Zudem billigte er eine Maßnahme, die die Versorgung mit Cannabis als Arzneimittel künftig erleichtert.

Maryland ist der 17. US-Staat, in dem der Besitz von Marihuana entkriminalisiert wird. O'Malley sieht den Schritt als Beitrag zur Verbesserung der öffentlichen Sicherheit, weil Polizisten sich nun auf schwerwiegendere Bedrohungen konzentrieren könnten.

15 Apr 2014

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[1] http://www.sltrib.com/sltrib/home3/57811101-200/cannabist-shearin-stephen-machine.html.csp

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