taz.de -- Medien in Griechenland: Neues Staats-TV auf Sendung

Am Sonntag ging in Griechenland der öffentlich-rechtliche Sender NERIT erstmals auf Sendung. Den Vorgänger ERT hatte die Regierung im Juni 2013 schließen lassen.
Bild: Monatelang sendeten Ex-ERT-Mitarbeiter ein Notprogramm, jetzt hat sich der Staat wieder eingeschaltet

ATHEN afp | Fast elf Monate nach der umstrittenen Schließung des Staatssenders ERT hat Griechenland einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk: Der neue Fernseh- und Radiosender NERIT ging am Sonntagabend erstmals auf Sendung. Nach einem stundenlangen Countdown erschien um 18.00 Uhr das neue Logo auf dem Bildschirm. Als erste Sendung wurde eine Nachrichtensendung ausgestrahlt, die von der früheren ERT-Moderatorin Andriana Paraskevopoulou moderiert wurde.

Die Regierung des konservativen Ministerpräsidenten Antonis Samaras hatte den hoch defizitären Staatsrundfunk ERT im Juni aus Spargründen geschlossen und auf einen Schlag 2600 Mitarbeiter arbeitslos gemacht. Die Entscheidung löste wochenlange Proteste und Solidaritätsstreiks aus. Ehemalige ERT-Beschäftigte hielten den Sender fünf Monate lang besetzt und strahlten ein Notprogramm über das Internet aus. Anfang November stürmten dann Spezialeinheiten der griechischen Polizei das Gebäude und setzten alle Besetzer auf die Straße.

Mitte Juli ging auf der alten ERT-Frequenz übergangsweise der neue Sender DT auf Sendung, der jedoch nur ein Minimalprogramm ausstrahlte. Die meisten der DT-Beschäftigten wurden vom neuen Sender NERIT übernommen.

5 May 2014

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