taz.de -- Missbrauchs-Affäre bei der BBC: Zweijähriges Kind unter den Opfern

Der britische Moderator Jimmy Savile soll sich über Jahre an Hunderten Kindern vergangen haben. Ein neuer Bericht offenbart Furchtbares über das Alter der Opfer.
Bild: Der mutmaßlich schlimmste Kinderschänder in der Geschichte Großbritanniens: der inzwischen verstorbene Jimmy Savile.

LONDON dpa | Der Missbrauchsskandal um den früheren BBC-Moderator Jimmy Savile erreicht immer neue Dimensionen. Ein am Montag vorgestellter neuer Bericht der Kinderschutzorganisation NSPCC enthüllt, dass unter Saviles Opfern auch ein Kind im Alter von nur zwei Jahren gewesen sei. Bisher war die Altersuntergrenze der Opfer mit acht Jahren angegeben worden.

Die Zahl der mutmaßlichen Missbrauchsopfer Saviles sei von 450 auf nochmals 500 gestiegen, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht. NSPCC arbeitet in der Affäre eng mit der Polizei zusammen. Schon in einem früheren Report hatte NSPCC den inzwischen verstorbenen Savile als vermutlich schlimmsten Kinderschänder in der jüngeren Geschichte Großbritanniens bezeichnet.

Savile, früher Moderator von „Top of the Pops“, und andere Täter sollen sich über Jahre hinweg an jungen Menschen vergangen haben. Die Taten sollen zum Teil auf dem Sendergelände der BBC geschehen sein. In die Affäre sind zahlreiche weitere frühere BBC-Größen verwickelt, darunter der Entertainer Rolf Harris und der Musiker Gary Glitter.

In dem von der BBC-Sendung „Panorama“ in Auftrag gegebenen Bericht wird erneut bestätigt, dass es zu den Übergriffen auch in Krankenhäusern gekommen sei. Der schrille Moderator hatte regelmäßig Kinderstationen besucht. Die Polizei untersucht inzwischen 23 Krankenhäuser. In einem bereits seit längerem bekannten Fall soll sich Savile in einem Hospiz einem sterbenden Kind unsittlich genähert haben.

2 Jun 2014

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