taz.de -- WM-Teil XI: Nervrassel trifft Wurfgeschoss

Vuvuzela-Getröte war gestern. Für die WM in Brasilien gibt es ein neues Folterinstrument. Doof nur, dass die Caxirola bereits vor Turnierbeginn verboten wurde.
Bild: Was ein Sound: die Caxirola.

Was wäre eine WM ohne eigenes Lärminstrument? Eben. Keine gescheite WM. Darum gibt es in Brasilien eine offizielle Antwort auf die Vuvuzela: die Caxirola. Eine ziemlich schrottige Plastikrassel ist das, im Aussehen eine Mischung aus Teetasse und Handgranate.

Immerhin ist die Caxirola nicht ganz so laut wie die Vuvuzela. Laut einer [1][Studie (!)] braucht man 30.000 Rasseln, um den Lärmpegel einer einzigen Nervtröte zu erreichen. Trotzdem wurde sie [2][bereits verboten]. Pöbelnde Fans hatten die Caxirola kurzerhand zum Wurfgeschoss umfunktioniert.

Unser Test hat ergeben: Als Musikinstrument durchgefallen – ein jämmerliches Scheppern gibt das Ding von sich. Als Wurfgeschoss ungeeignet – viel zu leicht, außerdem bricht sie beim dritten Wurf auseinander.

Verboten gehört sie dennoch, die ringförmigen Griffe eignen sich hervorragend als Schlagring. Wobei: Man stelle sich mal einen bierwanstigen Hooligan mit so einer Rassel in der Hand vor. Fast schon niedlich.

25 Jun 2014

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[1] http://www.universityherald.com/articles/5875/20131128/caxirola-official-instrument-2014-world-cup-brazil-vuvuzela-plastic-horn.htm
[2] http://online.wsj.com/news/articles/SB40001424052702303903304579588340258556848

AUTOREN

Wirnshofer

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