taz.de -- Emmy-Verleihung in Los Angeles: Mein Gott, Walter!

Bei der 66. Verleihung der Emmys heimst der Favorit die Preise ein: Die 2013 beendete US-Serie „Breaking Bad“ wird in insgesamt fünf Kategorien ausgezeichnet.
Bild: Wurde als bester Drama-Hauptdarsteller ausgezeichnet: Bryan Cranston alias Walter White.

LOS ANGELES ap | Bei der 66. Verleihung der wichtigsten TV-Preise der Welt haben die alten Verdächtigen den Sieg davongetragen: Zum fünften Mal in Folge wurde „Modern Family“ am Montag mit einem Emmy als beste Comedyserie bedacht. Ein Jahr nach dem Finale von „Breaking Bad“ wurde der düsteren Saga um den vom Chemielehrer zum Drogenboss mutierten Walter White ein krönender Abschied bereitet: Sie bekam zum zweiten Mal in Folge die Trophäe als beste Dramaserie. Zudem ging „Breaking-Bad-Star“ Bryan Cranston mit einem Emmy als bester Drama-Hauptdarsteller nach Hause.

Seine Kollegin Julianna Margulies wurde für ihre Darbietung der streitbaren Anwältin und Mutter Alicia Florrick in „The Good Wife“ mit dem Preis als beste Schauspielerin in der Drama-Sparte geehrt. Leer ging bei der Show im Goldensen Theatre im Norden Hollywoods dafür Oscarpreisträger Matthew McConaughey aus, der für seine Rolle in „True Detective“ nominiert war. Sein Serienkollege Woody Harrelson schien sich bei der Anmoderierung eines anderen Schauspielers darüber lustig zu machen: „Du hast also einen Oscar gewonnen, bist der 'Sexiest Man Alive und willst nun auch noch einen Emmy. Ist das nicht ein bisschen gierig?“, frage Harrelson verschmitzt.

Ausgestochen wurde McConaughey von Cranston, der nach 2008, 2009 und 2010 zum vierten Mal für seine Rolle des auf die schiefe Bahn geratenen Walter White den Emmy bekam – und so mit „NYPD-Blue“-Star Dennis Franz gleichzog. „Ich bin dankbar für alles Geschehene“, sagte Cranston in seiner Rede.

In den Kategorien beste Nebendarsteller einer Dramaserie wurden zudem seine Kollegen Aaron Paula und Anna Gunn für ihre Rollen in „Breaking Bad“ ausgezeichnet. Auch Jim Parsons erwischte einen guten Tag. Zum vierten Mal wurde der 41-jährige Texaner für seine Darbietung des arroganten, aber auch liebenswerten Strebers Sheldon Cooper in „The Big Bang Theory“ zum besten Darsteller einer Komödienserie gekürt.

Fünfter Emmy für Julia Louis-Dreyfus

Damit stach Parsons seine nominierten Rivalen Ricky Gervais, Matt LeBlanc, Don Cheadle, Louis C.K. und William H. Macy aus. Auch Julia Louis-Dreyfus durfte sich erneut über eine Trophäe freuen. Zum dritten Mal in Folge heimste die 53-Jährige für ihre Rolle als Vizepräsidentin in der Polit-Satire-Show „Veep“ einen Emmy als beste Darstellerin einer Comedy-Serie ein. Das Nachsehen hatten ihre Konkurrentinnen Lena Dunham, Melissa McCarthy, Taylor Schilling, Amy Poehler und Edie Falco. In der Kategorie beste Darstellerin einer Sitcom hatte Louis-Dreyfus schon 2006 mit ihrer Hauptrolle in „The New Adventures of Old Christine“ triumphiert.

Zehn Jahre zuvor erhielt sie den Preis in der Sparte beste Nebendarstellerin einer Comedyserie für ihre Rolle als Elaine Benes in „Seinfeld.“ Die Auszeichnung als beste Comedy-Nebendarstellerin holte Allison Janney für ihre Darbietung in der CBS-Show „Mom.“ Für die 54-Jährige war es die zweite Auszeichnung des Abends: Kurz zuvor hatte Janney einen Emmy als beste Gastdarstellerin einer Dramaserie für ihre Rolle in „Masters of Sex“ erhalten. Der erste Preis des Abends ging an Ty Burrell. Der 47-Jährige bekam die Trophäe als bester Nebendarsteller einer Comedy-Serie für seine Rolle als Phil Dunphy in „Modern Family.“

Bei der Gala gab es auch ernste Momente: Comedy-Altstar Billy Crystal würdigte den verstorbenen Hollywoodstar Robin Williams. „Er brachte uns zum Lachen. Heftig. Jedes Mal, wenn man ihn traf“, sagte Crystal. Williams war am 11. August in seinem Haus in Nordkalifornien tot aufgefunden worden. Die Behörden gehen davon aus, dass er sich mit einem Gürtel erhängte. Der Komiker hatte jahrelang unter Suchtproblemen und Depressionen gelitten. Im vergangenen Jahr hatte Williams bei der Emmy-Verleihung noch selbst einen Freund gewürdigt: seinen Mentor Jonathan Williams.

26 Aug 2014

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