taz.de -- Ermittlungen gegen Di Lorenzo beendet: Zweimal gewählt, einmal bezahlt

Das Verfahren gegen Giovanni di Lorenzo wegen Wahlbetrugs ist vorläufig eingestellt worden. Das kostet den „Zeit“-Chefredakteur aber Geld.
Bild: Hat wieder Ruhe: Giovanni di Lorenzo.

HAMBURG dpa | Bei der Europawahl hatte er gleich zweimal abgestimmt, deswegen hatte die Staatsanwaltschaft Hamburg gegen Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo wegen des Verdachts der Wahlfälschung ermittelt. Nun wurde das Verfahren vorläufig eingestellt, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nana Frombach, der dpa am Dienstagabend sagte. Sie bestätigte damit einen Bericht des Hamburger Abendblatts.

Das Verfahren sei wegen geringer Schuld und gegen eine „namhafte“ finanzielle Auflage vorläufig beendet worden. Die Höhe der Zahlung, die der Zeit-Chefredakteur leisten muss, wollte sie nicht nennen. Sobald die Auflage bezahlt sei, werde das Verfahren endgültig eingestellt.

Di Lorenzo hatte in der ARD-Sendung „Günther Jauch“ Ende Mai berichtet, dass er bei der Europawahl zweimal gewählt hatte – einmal als italienischer Staatsbürger im Konsulat des Landes in Hamburg, und ein zweites Mal als Bundesbürger in einer Grundschule der Hansestadt.

Er hätte aber nach dem Europawahlgesetz nur einmal wählen dürfen. Di Lorenzo ist seit 2004 alleiniger Chefredakteur der Wochenzeitung Die Zeit.

19 Nov 2014

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