taz.de -- Feminismus im Vatikan: Platzverweis für Femen
Eine Aktivistin darf das Gebiet des Vatikanstaates nicht mehr betreten. Sie hatte versucht, barbusig das Jesuskind aus der Krippe des Petersdoms zu stehlen.
ROM dpa | Eine Femen-Aktivistin, die an Weihnachten barbusig das Jesuskind aus der Krippe am Petersdom stehlen wollte, ist wieder frei. Jedoch dürfe die Frau nicht mehr das Gebiet des Staates Vatikanstadt, die Peterbasilika und „andere außerstaatliche Orte“ des Heiligen Stuhls betreten, sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi am Samstag in Rom.
Die ukrainische Aktivistin wurde am ersten Weihnachtstag nach der Ansprache des Papstes und des Segens „Urbi et Orbi“ festgenommen, nachdem sie ihre Brust gezeigt hatte, auf der „Gott ist eine Frau“ stand. Femen-Mitglieder demonstrieren stets mit Oben-ohne-Auftritten für Frauenrechte.
Es war nicht die erste Aktion der Aktivistinnen gegen den Vatikan. Aber die Festnahme war bisher das schärfste Vorgehen des Mini-Staates.
Es sei nicht der erste und nicht der letzte Angriff auf den Vatikan gewesen, teilte die Gruppe auf Facebook mit. „Die katholische Kirche hat Frauen Jahrhunderte lang unterdrückt, und es ist Zeit, dass Feministen dagegen ihre Stimme erheben.“
28 Dec 2014
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Katholiken müssen sich nicht wie Langohren vermehren, sagt der Papst. Die künstliche Empfängnisverhütung will er aber nicht gutheißen.
Josephine Witt muss für den weihnachtlichen Nacktprotest im Kölner Dom Strafe zahlen. Nochmal würde sie die Aktion nicht machen.
Die Piratenpartei klärt ihre politische Grundausrichtung. Anlass ist die Aktion zweier Piratinnen, die für die Dresden-Bombardierung dankten.
An Weihnachten sprang Josephine Witt auf den Altar des Kölner Doms und präsentierte ihre Brüste. Sie erzählt, warum sie das gemacht hat und was sie erreichen will.