taz.de -- Afrikanische Einsatztruppe: 7.500 Mann gegen Boko Haram

Die geplante Einsatztruppe gegen Boko Haram nimmt Gestalt an. Im Kampf gegen die Terroristen sollen Soldaten aus Nigerias Nachbarstaaten zum Einsatz kommen.
Bild: Kenias Präsident Uhuru Kenyatta bei seiner Ankunft in Addis Abeba.

ADDIS ABEBA afp | Die Afrikanische Union hat sich für eine 7.500 Mann starke regionale Truppe für den Kampf gegen die nigerianische Extremistengruppe Boko Haram ausgesprochen.

Die „entsetzlichen“ Verbrechen der Islamisten und deren „Verachtung menschlichen Lebens“ seien beispiellos, erklärte die AU-Kommissionsvorsitzende Nkosazana Dlamini-Zuma nach einer Sitzung des Friedens- und Sicherheitsrats der Union am Donnerstagabend in Addis Abeba.

Folglich müssten die Länder der Region eine multinationale Allianz mit 7.500 Streitkräften mobilisieren. Die Afrikanische Union berät in der Hauptstadt Äthiopiens am Freitag und Samstag unter anderem über das Vorgehen gegen Boko Haram.

Die Gewaltangriffe der Extremistenorganisation im Nordosten Nigerias hatten in den vergangenen Wochen ein bislang ungekanntes Ausmaß erreicht. Boko Haram kämpft seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Gottesstaat in der Region.

Dlamani-Zuma zeigte sich „zutiefst besorgt“ angesichts der jüngsten Gewalteskalation. Die Angriffe könnten die gesamte Region destabilisieren und unvorstellbare humanitäre und sicherheitspolitische Folgen haben, warnte sie.

30 Jan 2015

TAGS

Islamismus
Terrorismus
Boko Haram
Äthiopien
Tschad
Nigeria
Boko Haram
Tschad
Nigeria
Islamismus
Goodluck Jonathan
Terrorismus

ARTIKEL ZUM THEMA

Afrikanische Union und Boko Haram: Tschad handelt, Mugabe holzt

Während das Bündnis über eine neue Eingreiftruppe berät, schaffen Tschads Streitkräfte Fakten. Und Robert Mugabe torpediert Frauenrechte.

Gewalt in Nigeria: Neuer Angriff von Boko Haram

Die Kämpfer der Miliz nahmen die Stadt im Nordosten des Landes unter Beschuss. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon begrüßt derweil Pläne für eine regionale Eingreiftruppe.

Wahlkampf in Nigeria: Angst nicht nur vor Boko Haram

Im Endspurt des Wahlkampfs mehren sich Warnungen vor Gewalt. Auch die ehemaligen Ölrebellen des Niger-Deltas drohen wieder mit Krieg.

Boko Haram in Nigeria: Schwere Gefechte im Nordosten

Kämpfer von Boko Haram stehen am Rande der Millionenstadt Maiduguri. Im aufgeheizten Wahlkampfklima sorgen die Kämpfe für Streit.

Islamistischer Terror in Nigeria: Krieg gegen Boko Haram

Der Tschad schickt Truppen nach Kamerun und Nigeria. Die Entscheidung folgt auf die blutigsten Angriffe der Islamisten seit 2009.

Kommentar Boko Haram in Nigeria: Kein Vertrauen in den Staat

Nigeria fehlt das Gefühl, Nigeria zu sein. Daher verwundert es nicht, dass es kaum möglich ist, große Massen vereint auf die Straßen zu bringen.