taz.de -- Gewalt in Nigeria: 200 Kämpfer von Boko Haram getötet

Die tschadische Armee hat rund 200 Kämpfer von Boko Haram getötet. Die Soldaten waren erstmals von Kamerun auf nigerianisches Gebiet vorgedrungen.
Bild: Ein Unterstützer der tschadischen Armee bei einer Demonstration in N'Djamena.

N'DJAMENA afp | In den ersten Gefechten der tschadischen Armee gegen die Islamistengruppe Boko Haram auf nigerianischem Boden sind nach Militärangaben etwa 200 islamistische Kämpfer getötet worden. Wie der tschadische Generalstab am Mittwoch mitteilte, starben bei den Kämpfen in der nigerianischen Grenzstadt Gamboru am Vortag zudem neun tschadische Soldaten. Weitere 21 Soldaten seien verletzt worden.

Die Totenzahl auf Seiten von Boko Haram könne noch steigen, weil Gamboru noch durchkämmt werde, hieß es weiter. Nach Angaben aus kamerunischen Sicherheitskreisen flohen Kämpfer der Islamisten angesichts der Gefechte über die Grenze nach Kamerun. Dort wurden sie am Mittwoch in der Stadt Fotokol von der kamerunischen Armee heftig bekämpft.

Im Kampf gegen Boko Haram war die tschadische Armee am Dienstag erstmals von Kamerun aus auf das Gebiet Nigerias vorgedrungen. Nach tagelangen Luftangriffen auf mutmaßliche Stellungen der Rebellen in Gamboru überquerten etwa 2000 tschadische Soldaten von Kamerun aus den Grenzfluss. Zudem wurden auch an der Grenze zwischen dem Niger und Nigeria tschadische Truppen zusammengezogen.

Boko Haram kämpft mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit dem Jahr 2009 tötete die Gruppe bei Angriffen auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen etwa 13.000 Menschen. Beim Gipfeltreffen der Afrikanischen Union wurde am Wochenende die Einrichtung einer 7500 Mann starken Eingreiftruppe beschlossen.

4 Feb 2015

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