Samira El Ouassil
Samira El Ouassil (* 21. November 1984 in München) ist eine deutsche Autorin, Schauspielerin und Podcasterin.
Vita
El Ouassil ist die Tochter eines Marokkaners und einer Deutschamerikanerin. Nach dem Abitur auf der deutsch-französischen Schule studierte sie Kommunikationswissenschaft und Germanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und schloss ihr Studium mit einem Master ab. Während ihrer Studienzeit hospitierte sie beim Bayerischen Rundfunk, bei den Fernsehmagazinen "quer" und "Südwild", arbeitete für den Deutschen Depeschendienst sowie beim Münchner Lokalradio. Sie absolvierte eine Sprecher- und Synchronsprecher-Ausbildung. Nach dem Studienabschluss schloss sie an der München Film Akademie eine Schauspielausbildung mit Bühnenreifeprüfung ab.
Als Schauspielerin trat sie in den TV-Serien "Walulis sieht fern, Sturm der Liebe" und "Der Bergdoktor" auf, in den Kinofilmen "Hai-Alarm am Müggelsee" und "Mein Blind Date mit dem Leben" sowie in den Fernsehfilmen "Schluss! Aus! Amen!" und "Das beste aller Leben". Berufsbegleitend erlangte sie einen zweiten Master of Arts im Studiengang Politik, Philosophie und Wirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Im Juli 2009 wurde El Ouassil in Hamburg zur Kanzlerkandidatin der PARTEI nominiert. Der Bundeswahlleiter lehnte die Zulassung der Partei zur Bundestagswahl ab, wodurch die Kanzlerkandidatur nicht zustande kam.
Mit Dominic Boeer veröffentlichte sie von 2012 bis 2014 die Reihe "Karriere in Konformistan" auf dem Blog Die Achse des Guten. Sie ist Gleichstellungsbeauftragte des Instituts für Zeitgenossenschaft (IFZ). Dort war sie 2016 Mitherausgeberin des Buchs "Die 100 wichtigsten Dinge".
Sie schrieb Gags für Oliver Polak und ulmen.tv. Seit September 2018 schreibt sie für das Onlineportal Übermedien die Kolumne "Wochenschau." Seit 2019 moderiert sie zusammen mit Christiane Stenger den philosophischen Audible-Podcast "Sag niemals Nietzsche" und ist als Kolumnistin der Hörfunksendung @mediasres im Deutschlandfunk tätig. Seit 2020 schreibt sie auch für den "Spiegel" eine Online-Kolumne und moderiert zusammen mit Friedemann Karig den Podcast "Piratensender Powerplay" (benannt nach dem gleichnamigen "Supernasen"-Film von 1982). 2023 hostete sie ebenfalls zusammen mit Karig den Podcast "Link in Bio" bei Deutschlandfunk Kultur. Ein Jahr später übernahm sie bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises 2024 gemeinsam mit dem Regisseur Lars Jessen die künstlerische Leitung.
El Ouassil ist Sängerin der Band Kummer und Mitglied im Verein Mensa. Sie lebt in München-Sendling.
Filmografie (Auswahl)
- 2011: Stadtgeflüster – Sex nach Fünf
- 2012: Free Identity
- 2012: Gefallen
- 2013: Hai-Alarm am Müggelsee
- 2013–2014: Sturm der Liebe (Fernsehserie, 9 Folgen)
- 2013, 2016: Der Bergdoktor (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 2014: Schluß! Aus! Amen!
- 2015: Das Beste aller Leben
- 2017: Mein Blind Date mit dem Leben
- 2018: Einmal Flüchtling und zurück
- 2019: SOKO München (Fernsehserie, 1 Folge)
- 2021: Studio Schmitt
- 2021: Jerks (Fernsehserie, 1 Folge)
- 2021: Susanne Blech: Stéphanie von Monaco (Musikvideo)
- 2022: Fett und Fett
- 2023: Die Anstalt
- 2023: Deadlines (Fernsehserie, 1 Folge)
- 2024: Gags – Comedy Deluxe (Fernsehserie, 1 Folge)
- 2025: Das Leben der Wünsche
Auszeichnungen
- 2016: Publikumspreis der Stiftung Buchkunst für "Die 100 wichtigsten Dinge"
- 2019: LeadAward für Podcast "Sag Niemals Nietzsche"
- 2020 wurde El Ouassil für ihre in der Kolumne "Wochenschau" vorgenommenen „...pointierten Analysen, einordnenden Essays und wirklich lustigen Entlarvungen der Medienwelt und ihrer Auswüchse...“ mit dem Bert-Donnepp-Preis ausgezeichnet.
- 2021: Kulturjournalistin des Jahres (Medium Magazin)
- 2022 war sie für den Deutschen Sachbuchpreis nominiert und auf der Shortlist mit "Erzählende Affen. Mythen, Lügen, Utopien – Wie Geschichten unser Leben bestimmen."
- 2023 erhielt sie für ihren Essay "Wie ich lernte, Barbie (nicht) zu lieben" den Michael-Althen-Preis der "FAZ".
Bücher
- mit Dominic Boeer: "Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg. Warum man sich nicht jeden Spaß verderben lassen sollte". Piper, München und Zürich 2014, ISBN 978-3-492-30458-0.
- "Die 100 wichtigsten Dinge" (IFZ), Hatje Cantz, Berlin, 2016, ISBN 978-3-7757-4114-9.
- mit Friedemann Karig: "Erzählende Affen. Mythen, Lügen, Utopien – Wie Geschichten unser Leben bestimmen". Ullstein, Berlin 2021, ISBN 978-3-550-20167-7.
Weblinks
Commons: Samira El Ouassil – Sammlung von Bildern
- Literatur von und über Samira El Ouassil im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Samira El Ouassil bei IMDb
Einzelnachweise
- ↑ Samira El Ouassil: "Besser als Krieg | Folge 2 mit Sham Jaff und Samira El Ouassil." 27. April 2020, abgerufen am 10. Juni 2020 (deutsch).
- ↑ "Samira El Ouassil." Abgerufen am 7. März 2020.
- ↑ "Satire-Kanzlerkandidatin: "Okay, dann nehmen wir Brüste"." In: "Spiegel Online." 25. August 2009, abgerufen am 22. Januar 2017.
- ↑ "Die Partei – „Frau ja, aber schöner“." In: "sueddeutsche.de." 17. Mai 2010, abgerufen am 22. Januar 2017.
- ↑ "Für Wählerstimmen würde ich alles sagen." 18. August 2009, abgerufen am 31. Januar 2021.
- ↑ Peter Mühlbauer: "Die PARTEI scheitert am Bundeswahlleiter." Abgerufen am 31. Januar 2021.
- ↑ https://www.achgut.com/autor/ouassil_boeer#artikelarchiv
- ↑ Publikationen - Institut für Zeitgenossenschaft. In: Institut für Zeitgenossenschaft. (ifz-international.de [abgerufen am 12. September 2018]).
- ↑ http://www.zeit.de/kultur/literatur/2016-03/100-wichtigsten-dinge-buch
- ↑ Samira El Ouassil: "(Verschiedene Titel)." In: "ulmen.tv." Abgerufen am 22. Januar 2017.
- ↑ Samira El Ouassil: "Three „Bild“-Boards Outside Chemnitz, Sachsen." In: "Übermedien." 10. September 2018, abgerufen am 7. März 2020.
- ↑ "Sag niemals Nietzsche Podcast Produktion." Abgerufen am 9. März 2020 (deutsch).
- ↑ "Samira El Ouassil wird neue Kolumnistin des SPIEGEL." In: "spiegelgruppe.de." 13. Februar 2020, abgerufen am 7. März 2020.
- ↑ Samira El Ouassil, Friedemann Karig: "Piratensender Powerplay." Abgerufen am 4. September 2020.
- ↑ deutschlandfunkkultur.de: "Link in Bio - Die Geschichte meines Lebens." Abgerufen am 7. Dezember 2023.
- ↑ "Künstlerische Leitung: Lars Jessen & Samira El Ouassil". In: deutscher-filmpreis.de (abgerufen am 25. April 2024).
- ↑ "Musik von hier: Kummer." In: "Coolibri." 15. September 2017, abgerufen am 26. November 2023.
- ↑ Stimme der reinen Vernunft, taz, 8. September 2019
- ↑ Bayerischer Rundfunk: "Samira El Ouassil | Die Autorin und "Bademeisterin" der Medien im Gespräch - Der Sandra Maischberger Podcast." Abgerufen am 31. Januar 2021.
- ↑ https://www.boersenblatt.net/archiv/1245029.html
- ↑ https://www.radiowoche.de/erster-lead-award-fuer-podcasts-geht-an-zeit-verbrechen/
- ↑ "Bert-Donnepp-Preis für Medienpublizistik geht an Journalistin Samira El Ouassil." In: "Medienkorrespondenz." 14. Januar 2020, abgerufen am 23. Dezember 2021.
- ↑ "Samira El Ouassil." In: "Medium Magazin." Abgerufen am 23. Dezember 2021.
- ↑ https://www.deutscher-sachbuchpreis.de/archiv/2022/erzaehlende-affen
- ↑ Petra Ahne: "Michael-Althen-Preis 2023: Barbie und ich." In: "FAZ." 22. November 2023, abgerufen am 26. November 2023.
- ↑ hr-online.de (Memento vom 25. August 2014 im Webarchiv "archive.today")
- ↑ Meredith Haaf: "Samira El Ouassil, Friedemann Karig: „Erzählende Affen“." Abgerufen am 20. November 2021.
Article Resources
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