Reggio nell’Emilia

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Reggio Emilia aus der Luft

Reggio nell’Emilia (; auch Reggio Emilia und kurz Reggio, [] oder []), bis 1861 "Reggio di Lombardia" (lateinisch "Regium Lepidi", gallisch "Regium"), ist eine norditalienische Provinzhauptstadt am südlichen Rand der Po-Ebene mit 172.518 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2024).

Quick Facts: Reggio nell’Emilia

🌍 View Geographic Info: Reggio nell’Emilia (44.7°N 10.633333333333°E)
Reggio nell’Emilia (Italien)
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Staat: Italien

Region: Emilia-Romagna

Provinz: Reggio Emilia (RE)

Lokale Bezeichnung: Rèz

Koordinaten: 44° 42′ N, 10° 38′ O

Höhe: 58 m s.l.m.

Fläche: 231 km²

Einwohner: 172.518 "(31. Dez. 2024)"

Postleitzahl: 42100

Vorwahl: 0522

ISTAT-Nummer: 035033

Bezeichnung der Bewohner: Reggiani

Schutzpatron: San Prospero (24. November)

Website: Gemeinde Reggio nell’Emilia

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Geographie

Reggio ist eine moderne Industriestadt mit historischem Stadtkern (Centro Storico), befindet sich in der Region Emilia-Romagna und ist der Hauptort der gleichnamigen Provinz Reggio Emilia. Die Stadt liegt am südlichen Rand der Po-Ebene, wenige Kilometer vom Fuß des Apennin entfernt.

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Geschichte

Der römische Name der Stadt "Regium Lepidi" geht auf den römischen Konsul Marcus Aemilius Lepidus zurück, den Erbauer der Via Aemilia. Es wird aber davon ausgegangen, dass die Gründung des Ortes und die Namensgebung durch die dort ansässigen gallischen Boier erfolgte, die 189 v. Chr. von den Römern unterworfen und romanisiert wurden. So bezeichnete man in der gallischen Sprache mit "Regium" einen Versammlungsort oder Marktplatz. 489 ging die Herrschaft über die Stadt an die germanischen Goten über, und 569 errichteten die einrückenden Langobarden das Herzogtum von Reggio. Schließlich unterwarfen die Franken 773 Reggio, und Karl der Große gab dem Bischof Gewalt über die Stadt und legte 781 die Grenzen der Diözese fest. 888 wurde Reggio den Königen von Italien übergeben. 899 richteten die einfallenden Magyaren schwere Verwüstungen an und töteten Bischof Azzo II. Nach 900 geriet Reggio unter die Herrschaft der Familie Canossa, einer langobardischen Hochadelsfamilie, deren Stammburg Canossa sich einige Kilometer südwestlich von Reggio befand. 1170 trat Reggio dem Lombardenbund bei, der in der Schlacht bei Legnano ein Heer des Kaisers Barbarossa besiegte. Im Jahr 1374 (oder 1377) wurde in Reggio eine der ersten belegten Quarantänen durchgeführt. 1409 ging die Herrschaft der Stadt an die Familie d’Este über, die mit kurzen Unterbrechungen bis 1861 über das Herzogtum von Modena und Reggio herrschte.

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Selva Litana

Ganz in der Nähe von Reggio Emilia soll sich auch der heilige Wald der Gallier, der "Selva Litana" befunden haben, wo ein Heer der gallischen Boier 218 vor Christus mehrere römische Legionen (25.000 Mann) unter dem Kommando von Lucius Postumius Albinus bis auf den letzten Mann niedermetzelte.

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Liber Focorum

Das "Liber focorum civitatis Regii Lepidi" ist ein im Jahr 1315 in Reggio Emilia erstelltes Einwohnerregister, das im Staatsarchiv von Reggio Emilia aufbewahrt wird und das heute als eine der wichtigsten und ältesten statistischen Dokumente des Mittelalters in Italien gilt. Im Register wurden alle Familienoberhäupter und die zugehörigen Haushalte im Stadtgebiet und Umland von Reggio Emilia erfasst, um die sogenannte „gabella sul sale“ (Salzsteuer) auf die Haushalte („focorum“) im Bezirk von Reggio erheben zu können. Im Verzeichnis von 1315 wurden neben den bekannten Adelsfamilien auch bereits zahlreiche lokale bürgerliche Familiennamen aufgeführt, die auch heute noch in Reggio Emilia verbreitet sind, wie beispielsweise die Cantarelli, Ferrari, Beltrami, Montanari, Ligabue, Morandi und noch viele mehr.

Bischofssitz

Der Dom ist Kathedrale des Bistums Reggio Emilia-Guastalla ("Kirchenprovinz Modena-Nonantola", Kirchenregion Emilia-Romagna).

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Stadt der Nationalfahne

Die italienische Nationalfahne ist Reggio Emilia zu verdanken, denn die grün-weiß-rote Fahne, auf Italienisch "Tricolore", die Dreifarbige, genannt, hat dort ihren Ursprung. Die Idee stammt von dem Ingenieur Ludovico Bolognini, dessen Entwurf 1797 von den Vertretern aus Reggio Emilia, Modena, Ferrara und Bologna als Symbol der Repubblica Cisalpina angenommen wurde.

Später wurde sie als Nationalfahne des italienischen Königreiches übernommen. Das Original ist im Rathausgebäude ausgestellt. Das angrenzende Tricolore-Museum dokumentiert den historischen und politischen Entstehungskontext der Flagge.

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Klima

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|Durchschnittliche Klimadaten der Stadt Reggio nell'Emilia   |
|(1961–1990) Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez |
|Mittl. Tagesmax. (°C)4,2 7,2 12,8 17,2 22,3 26,8 29,6 28,8  |
|24,2 17,5 10,5 5,5 ⌀17,3Mittl. Tagesmin. (°C)−1,6 0,1 4,2   |
|8,1 12,3 16,2 18,5 18,1 14,7 10,0 4,9 0,4 ⌀8,9Niederschlag  |
|(mm) 47 45 58 73 71 57 35 39 57 84 77 57 Σ700Regentage (d) 6|
|6 7 8 8 6 4 4 6 8 8 7 Σ78 T e m p e r a t u r 4,2 −1,6 7,2  |
|0,1 12,8 4,2 17,2 8,1 22,3 12,3 26,8 16,2 29,6 18,5 28,8    |
|18,1 24,2 14,7 17,5 10,0 10,5 4,9 5,5 0,4 Jan Feb Mär Apr   |
|Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez N i e d e r s c h l a g 47  |
|45 58 73 71 57 35 39 57 84 77 57 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul|
|Aug Sep Okt Nov Dez Quelle: Archivio climatico DBT, ENEA    |
|(Zeitraum: 1961–1990)                                       |
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Sehenswürdigkeiten

Sala del Tricolore
Synagoge, erbaut 1856
Gallery 1, Image 1: Stadtwappen
Gallery 1, Image 2: Die Altstadt
Gallery 1, Image 3: Via San Carlo und der Turm von San Prospero
Gallery 1, Image 4: San Pietro an der Via Emilia
Gallery 1, Image 5: Teatro Municipale
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Wirtschaft

Die Provinz Reggio Emilia war lange landwirtschaftlich geprägt; typische Produkte sind bis heute Parmesankäse und Lambrusco. Weniger bekannt ist die Herstellung eines traditionellen Aceto Balsamico seit dem Frühmittelalter, der markenrechtlich ebenso geschützt ist wie sein bekanntes Gegenstück aus Modena.

Im 20. Jahrhundert entwickelte sich Industrie, insbesondere Agrartechnik, aber auch Mechatronik und Keramikfliesen. Reggio Emilia ist der Hauptsitz der Unternehmen Max Mara und RCF Audio.

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Verkehr

Die Stadt ist über die SS 9, die Autobahn A1, die Bahnstrecke Mailand–Bologna und die Schnellfahrstrecke Mailand–Bologna gut in das Fernverkehrsnetz integriert. Zwei Kilometer östlich der Stadtmitte befindet sich der kleine Flugplatz Reggio Emilia, der vorwiegend der allgemeinen Luftfahrt dient. In Bologna befindet sich der nächstgelegene größere Verkehrsflughafen.

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Wissenschaft und Bildung

Die Stadt ist seit 1998, als die im nahen Modena beheimatete Universität um Einrichtungen in Reggio erweitert wurde, einer der beiden Sitze der Universität Modena und Reggio Emilia.

Die Praxis der kommunalen Kindertagesstätten in Reggio Emilia wurde 1970 unter Federführung des Pädagogen Loris Malaguzzi neu konzipiert und ging unter dem Begriff Reggio-Pädagogik in die Literatur ein.

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Städtepartnerschaften

Reggio nell’Emilia listet folgende zwölf Partnerstädte auf:

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|        STADT       |        LAND        |        SEIT        |
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|Bait Dschala        |Palästina           |2019                |
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|Bydgoszcz           |Polen               |1962                |
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|Chișinău            |Moldau              |1989                |
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|Dijon               |Frankreich          |1963                |
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|Fort Worth          |Vereinigte Staaten  |1985                |
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|Girona              |Spanien             |1982                |
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|Kragujevac          |Serbien             |2004                |
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|Pemba               |Mosambik            |2012                |
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|Polokwane           |Südafrika           |2004                |
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|Centar, Sarajevo    |Bosnien und         |2021                |
|                    |Herzegowina         |                    |
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|Schwerin            |Deutschland         |1966                |
+--------------------+--------------------+--------------------+
|Zadar               |Kroatien            |1972                |
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Persönlichkeiten

In Reggio nell’Emilia geborene Persönlichkeiten

Guidoriccio da Fogliano (um 1290–1352), Condottiere
Baldassarre d'Este (1432–nach 1510), Maler und Medailleur der Renaissance
Ugo Ruggeri (um 1450–um 1508), Jurist und Buchdrucker
Ludovico Ariosto (1474–1533), Humanist, Höfling und Schriftsteller
Guido Panzirolus (1523–1599), Jurist
Vincenzo Cartari (um 1531–1569), Mythograph und Diplomat
Lorenzo Bedogni (um 1600–vor Mai 1670), Bildhauer
Benedetto Ferrari (1603–1681), Theorbist, Kapellmeister und Komponist
Luca Ferrari (1605–1654), Maler
Giovanni Antonio Rocca (1607–1656), Mathematiker
Girolamo Beltrami (um 1615–1690), Architekt des Barock
Antonio Domenico Triva (1626–1699), Maler
Antonio Pacchioni (1665–1706), Arzt und Anatom
Pietro Pariati (1665–1733), Dichter und Librettist
Cristoforo Munari (1667–1720), Stilllebenmaler, Restaurator und Kunsthändler
Maria Teresa Felicita d’Este (1726–1754), Prinzessin aus dem Hause Este
Francesco Fontanesi (1751–1795), Maler
Giovanni Grilenzoni (1796–1868), italienischer Militär, Politiker, Unternehmer und Republikaner
Angelo Secchi (1818–1878), Jesuit, Astronom und Physiker
Giovanni Grilli (1847–1913), Bauingenieur, Oberingenieur der Rhätischen Bahn
Camillo Prampolini (1859–1930), sozialistischer Politiker
Guglielmo Zuelli (1859–1941), Komponist, Dirigent und Musikpädagoge
Luigi Bongiovanni (1866–1941), Offizier und Politiker
Giovanni Costetti (1874–1949), Maler
Meuccio Ruini (1877–1970), Politiker
Giacomo Carboni (1889–1973), General
Alberto Simonini (1896–1960), Politiker
Renato Scorticati (1908–1978), Radrennfahrer
Ferruccio Tagliavini (1913–1995), Operntenor
Walter Molino (1915–1997), Comiczeichner und Illustrator
Leonilde Iotti (1920–1999), Politikerin
Romeo Panciroli (1923–2006), Diplomat des Heiligen Stuhls
Romolo Valli (1925–1980), Schauspieler
Achille Maramotti (1927–2005), Unternehmer der Modebranche und Bankier
Vittorio Prodi (1937–2023), Physiker und Politiker
Fabrizio Plessi (* 1940), Installations-, Medien- und Videokünstler
Ermanno Cavazzoni (* 1947), Schriftsteller, Übersetzer, Hörspiel- und Drehbuchautor
Alberto Franceschini (1947–2025), Mitglied der Roten Brigaden
Denis Santachiara (* 1950), Künstler
Mauro Baldi (* 1954), Formel-1-Rennfahrer
Marco Belpoliti (* 1954), Schriftsteller, Literaturkritiker und Journalismus-Dozent
Patrizia Paterlini-Bréchot (* 1954), Professorin für Zellbiologie und Onkologie
Mauro De Pellegrini (* 1955), Radrennfahrer
Zucchero (* 1955), Singer-Songwriter
Maria Martinelli (* 1958), Regisseurin
Mauro Parmeggiani (* 1961), Bischof von Tivoli und Palestrina
Roberto Fornaciari (* 1963), Bischof von Tempio-Ampurias
Benny Benassi (* 1967), DJ und Sänger
Maurizio Mediani (* 1968), Autorennfahrer
Luca Ariatti (* 1978), Fußballspieler
Stefania Rivi (* 1978), Schauspielerin
Mirko Venturi (* 1981), Autorennfahrer
Eleonora Giovanardi (* 1982), Schauspielerin
Sergio Campana (* 1986), Autorennfahrer
Andrea Costa (* 1986), Fußballspieler
Simone Gozzi (* 1986), Fußballspieler
Hachim Mastour (* 1998), Fußballspieler
Nicolò Melli (* 1991), Basketballspieler
Yassin Bouih (* 1996), Leichtathlet
Sara Nestola (* 2001), Langstreckenläuferin
Section links: (61 Articles)

Siehe auch

Liste der Bischöfe von Reggio Emilia
Section links: (1 Articles)

Siehe auch

Liste der Stolpersteine in der Provinz Reggio Emilia
Section links: (1 Articles)

Weblinks

Commons: Reggio nell'Emilia – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Wikivoyage: Reggio nell’Emilia – Reiseführer

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Einzelnachweise

Section links: (8 Articles)

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