George L. Mosse

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George L. Mosse, Gastprofessor an der Cambridge University 1991

Georg Lachmann-Mosse, später George L. Mosse, (* 20. September 1918 in Berlin; † 22. Januar 1999 in Madison, Wisconsin) war ein US-amerikanischer Historiker deutsch-jüdischer Herkunft.

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Leben

Als Sohn der Verleger Hans Lachmann- und Felicia Mosse (1888–1972) wuchs er in einer großbürgerlichen Familie in Berlin auf. Er war ein Enkel des Berliner Zeitungsverlegers Rudolf Mosse und Großcousin des Historikers Werner E. Mosse. Nach der Volksschule wechselte er an das Berliner Mommsen-Gymnasium und 1928 an das Internat der Schule Schloss Salem.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte er im April 1933, im Alter von 14 Jahren, mit seiner Mutter und Schwester Hilde (1912–1982) in die Schweiz, sein Vater nach Frankreich. Später ging George L. Mosse ebenfalls nach Frankreich und von dort aus zum Studium nach Großbritannien. 1939 ließen sich seine Eltern scheiden.

1936–1939 studierte er in Cambridge, später am Haverford College in Haverford, Pennsylvania in den USA, wo er 1941 das Bachelor-Examen ablegte. In dieser Zeit wurde Mosse US-amerikanischer Staatsbürger. In Harvard promovierte er 1946. Ab 1944 hatte er Lehraufträge, später eine Assistenzprofessur an der University of Iowa.

1955 wurde er Professor für Europäische Geschichte an der University of Wisconsin–Madison. In seinem 1961 veröffentlichten Werk "The Culture of Western Europe: The Nineteenth and Twentieth Centuries, an Introduction" fasste er diesen Lehrstoff zusammen. Ab 1969 lehrte er jedes zweite Semester Deutsche Geschichte an der Hebräischen Universität in Jerusalem und war dort 1980–85 erster Inhaber des Lehrstuhles für deutsche Geschichte.

Seit 1993 war er zudem "A. D. White Professor-at-Large" der Cornell University. Er war der Erste, der am U.S. Holocaust Memorial Museum (eröffnet 1993) zum "research historian in residence" ernannt wurde.

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Wirken

George Mosse war Außenseiter in vielfacher Hinsicht: als Sohn einer der reichsten Berliner Familien, als bekennender Jude, als Emigrant, als bekennender Homosexueller. Als Historiker beschäftigte er sich besonders mit dem 20. Jahrhundert. Bekannt geworden ist er mit seinen Studien über die Geschichte des europäischen Judentums, des Rassismus und des Verhältnisses von Nationalismus und Sexualität.

George L. Mosse Humanities Building (rechts) auf dem Campus der University of Wisconsin

Seit 2000 verleiht die American Historical Association den "George L. Mosse Prize."

George L. Mosse ist Namensgeber der Mosse-Lectures, einer seit 1997 stattfindenden Vortragsreihe an der Humboldt-Universität zu Berlin.

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Auszeichnungen und Ehrungen

Goethe-Medaille des Goethe-Instituts (1988)
Leo-Baeck-Medaille (1998) des Leo-Baeck-Instituts New York
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Werke (Auswahl)

auf Deutsch:

auf Englisch:

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Literatur

Andreas W. Daum, Hartmut Lehmann, James J. Sheehan (Hrsg.): "The Second Generation. Émigrés from Nazi Germany as Historians. With a Biobibliographic Guide". Berghahn Books, New York 2016, ISBN 978-1-78238-985-9.
Lothar Mertens: "Er blieb ein Emigrant. Nachruf auf G. L. M." In: "Sachor. Zeitschrift für Antisemitismusforschung, 9: Von der Emanzipation zur Entrechtung. Deutsch-jüdische Lebenswege." Essen: Klartext, 1999, S. 87–89 ISSN 0948-2415 ISBN 3-88474-789-4.
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Weblinks

Commons: George L. Mosse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Einzelnachweise

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